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Das richtige Wort am passenden Ort | Jura trifft Kommunikation
Der professionelle Auftritt vor Gericht, Behörden, Mandanten, Medien oder im Studium

Seminarveranstaltung des Hamburgischen Anwaltsverein

Brüning Rapior

Diana Livotto ist Hamburger Rechtsanwältin und war in der ersten Seminarrunde mit von der Partie. Für sie ist es keine Frage, dass das Seminar eindeutig die Präsentation der Teilnehmer professionalisiert hat. „Insbesondere mein Auftreten gegenüber Mandanten und auch vor Gericht wurde sicherer“, so die Juristin. Weiter berichtet sie, dass ihrer Erfahrung nach manche ihrer Kollegen viel zu wenig über den berühmten „Tellerrand hinausschauen“. Fachliche Kompetenz reiche im heutigen Medienzeitalter alleine schon lange nicht mehr aus, um als Rechtsanwalt erfolgreich zu sein.

Der Universitätsprofessor und Verfassungsrichter Christoph Brüning und der Journalist und Medientrainer Gerd Rapior hatten dieses Seminar der besonderen Art angeboten und der Hamburgische Anwaltsverein hat es aufgegriffen und seine Mitglieder dazu eingeladen. Wohl wissend, dass Coachings für manche Teilnehmer immer einen kleinen Angang darstellen. Der eine oder andere mag nicht so gern preisgeben, dass er bei sich Trainingsbedarf sieht. Und wenn dann auch noch die lieben Anwaltskollegen davon irgendwie erfahren, wie blamabel.  Nicht blamabel, sondern eher klug sei sich coachen zulassen, davon sind zumindest die Juristen der modernen Generation fest überzeugt.. Mit zusätzlichen Kernkompetenzen könne man sich erfolgreich von der geneigten „Konkurrenz“ absetzen. Der kleine Unterschied macht den Erfolg, ob man es glauben will oder nicht. Denn genau das bemerken auch sehr schnell die Mandanten. Diese sehen, ob ihr Rechtsbeistand sie vor Gericht kompetent und verbindlich vertritt, in Gesprächen verständlich und vorausschauend auftritt, die Verhandlungen mit gegnerischen Parteien erfolgreich begleitet und sich in den Medien oder vor einem Auditorium gut präsentiert.

„Schlüsselqualifikationen“ heißt das SeminarZauberwort des 21. Jahrhunderts, das im Training auch den gewieftesten, erfahrensten und erfolgreichsten Juristen immer noch wieder ein Stück weiterbringt. Es ist kein Geheimnis, dass sich nicht nur das Recht in einer permanenten Weiterentwicklung befindet, sondern in diesem Zusammenhang auch die sogenannten Soft Skills an Bedeutung gewinnen. Und genau diese Verknüpfung bietet das Seminar: Jurisprudenz, Kommunikation und Präsentation. Mittlerweile kokettieren sogar namhafte Anwälte damit, dass sie sich immer wieder in Coachings fit machen lassen und erkennen darin sogar einen Wettbewerbsvorsprung.

Christoph Brüning und Gerd Rapior haben für die Teilnehmer interessante und hilfreiche  Informationen, konkrete Erlebnisberichte, Filmbeispiele und praktische Übungen aus ihrem umfangreichen Portfolio mitgebracht. Natürlich gehören auch die Themen Situationsanalyse und Rollenverständnis dazu. Die Rollenspiele sind die Würze des Seminars und kommen natürlich nicht zu kurz. So müssen die Seminaristen einen juristischen Streitfall nach allen Regeln der Präsentationskunst vor einem imaginären Gericht vortragen, nachdem sie einen kleinen Auszug aus einer realen Fallakte bearbeitet haben. 15 Minuten Vorbereitungszeit ist dafür eingeplant. Die Präsentation ist auf 3 Minuten angesetzt. Sofort gibt es das Feedback in Bezug auf den Inhalt und die Präsentation durch den Uni-Professor und Medientrainer, offen, ehrlich und zielführend.

Der frühere Verwaltungsrichter und jetzige Richter am Schleswig-Holsteinischen Verfassungsgericht garniert den Workshop mit vielen konkreten Beispielen aus seiner Richterzeit. Das Werkzeug der Juristen sei die Sprache, sagt Christoph Brüning. „Die Gerichtssprache ist Deutsch und nicht Jura“ so sein Credo. Wer sie falsch einsetze, schade sich und der Sache. So sind die Gerichtssprache, die unsäglichen Schachtelsätze, Leerformeln oder Übertreibungen immer Seminarthemen. Auch hierzu gab es zahlreiche Informationen aus der Praxis, wie man auch von dem juristischen Laien gut verstanden werden kBrüning Flipchartann. Auch die Themen Vortrag, Rechtsgespräch und Argumentationsmuster mit den berühmten „ Muss-Argumenten“, „Soll-Argumenten“ und „Kann-Argumenten“, gehören zum Standardrepertoire.

Weiterhin beschäftigten sich die Teilnehmer in Rollenspielen mit der Krisen-Kommunikation, und das vor laufender Kamera. Krisenmanagement ist ein Muss in heutiger Zeit. Je prominenter der Mandant, desto größer kann das öffentliche Interesse sein. Für viele Mandanten ist daher die Kernkompetenz „professioneller Umgang mit den Medien“ ein Muss für eine Auftragserteilung. Denn nicht selten werden Gerichtsverfahren von Journalisten beobachtet und begleitet.
„Die Regionalisierung des Fernsehens und Hörfunks sorgt dafür, dass man völlig unerwartet mit der Presse zu tun bekommen kann, sehr oft schneller als einem lieb ist“, berichtet der vierfache Journalistenpreisträger Gerd Rapior aus seiner langjährigen Erfahrung. Darum sei es wichtig, dass der Umgang mit den Medien und die vernünftige „Auftritt“ im Interesse des Mandanten perfekt funktioniert. Ziel sei es den Rechtsanwälten das erforderliche Handwerkzeug an die Hand zu geben, damit diese vor Kamera, Mikrofon, auf  Pressekonferenzen und auch bei Vorträgen erfolgreich kommunizieren können. Erfolgreich seien diejenigen, so der Medienmann, die ihre Botschaften glaubwürdig, verständlich, sympathisch und authentisch präsentierten.
flipchartEin Höhepunkt des Workshops bildet die Ankündigung der Trainer, dass jeder seine persönliche Botschaft in etwa 30 Sekunden präsentieren kann. Eine magische Zahl, die als Richtschnur eine Statementlänge bei den Medien eine wichtige Rolle spielt. Die erste Reaktion: Ungläubiges Lächeln. Als Beweis hält dann Edmund Stoiber mit seiner Rede zum “Transrapid” her. So wird gemeinsam eine Struktur erarbeitet und ab vor die Kamera. Ob man es glaubt oder nicht, es klappte bei allen. Alle Teilnehmer präsentierten das Thema verständlich, inhaltlich nachvollziehbar und in etwa dreißig Sekunden.

Das Fazit von Rechtsanwältin Diana Livotto war eindeutig: Sie empfindet  das Seminar als sehr kurzweilig, sehr engagiert und hebt das gute Zusammenspiel der Referenten hervor. Sie ergänzen sich und beleben dadurch das Seminar. Besonders gut gefalle ihr, so Diana Livotto, der Praxisbezug der Themen, das Eingehen auf jede Einzelperson und die Reflexion des eigenen Verhaltens. Für sie ist es keine Frage, dass sie beim nächsten Seminar im HAV wieder dabei sein will.

Bildunterschrift:
v.l. Rechtsanwälte Dr. Kai Hentschelmann, Andreas Sandmann und Diana Livotto
Trainer: Prof. Dr. Christoph Brüning, Gerd Rapior

 

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