von Gerd Rapior | Dez 18, 2015 | Aktuelles, Referenzen
„Richtig ankommen, erfolgreich auftreten, nachhaltig überzeugen“…
…das Seminar der besonderen Art
Der VERO hatte eingeladen und es sollte eigentlich nur ein Versuch sein. Doch spontan meldeten sich Verbandsmitglieder aus unterschiedlichen Unternehmen der Baustoffindustrie und so konnten im ersten Anlauf gleich zwei Gruppen gebildet werden. „Dieses Trainingsangebot soll unseren Mitgliedsunternehmen helfen, insbesondere in Krisensituationen mit den Medien professionell umzugehen und sich optimal zu präsentieren“, sagt VERO-Hauptgeschäftsführer Raimo Benger. Das Seminar solle darüber hinaus das Handwerkszeug vermitteln, wie man auch in Konfliktsituationen vor einem Publikum oder in der Diskussion mit Kritikern erfolgreich bestehen könne.
Und so engagierte der Verband den Journalisten und Medientrainer Gerd Rapior aus Kiel für diese Seminarreihe. Der vierfache Journalistenpreisträger war jahrelang als NDR-Redakteur tätig und beherrscht die komplette Klaviatur des medialen Umgangs mit der Presse und den Auftritt in Krisensituationen. Er berät seit mehreren Jahren erfolgreich in Hamburg Firmen, die zur Branche und dem Verband gehören. „Erfolgreich sind die, die sich mit prägnanten und klaren Botschaften präsentieren, also gut rüberkommen, wie es in der Mediensprache heißt“, berichtet der Medienexperte Gerd Rapior. Wenn man sich auch noch glaubwürdig, verständlich, sympathisch und authentisch darstellen kann, werden die Zuschauer, Hörer und Leser erreicht und die jeweiligen Botschaften kommen an. Nicht zuletzt gewinnt man durch das Training enorme Sicherheit und erhöht die Reichweite des Unternehmens, stärkt dessen Images und erhöht ganz automatisch auch die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Also eine Werbung zum Nulltarif, wenn man in den redaktionellen Teilen eines Mediums erscheint.
Allein die Erkenntnis, dass eine professionelle Präsentation und eine zukunftsorientierte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in unserem heutigen Medienzeitalter unverzichtbar ist, reicht in der Regel nicht aus. Das Wie ist immer die große Frage und die noch größere Hürde zum Erfolg. In dem Medientraining ging es unter anderem um das Erlernen des notwendigen Handwerkszeuges, aber nicht nur: So lernten die Teilnehmer auch ihre persönliche Wirkung auf Dritte einschätzen, wie man sie verbessern kann und wie ein guter „Aufritt“ funktioniert. Auch ging es in dem Training um das Präsentieren von Botschaften: Also, was sage ich wie und wo in recht kurzer Zeit, schließlich will man sein Gegenüber nicht langweilen. Die „Kunst“ ist es dann auch noch so zu artikulieren, dass aus dem Fachchinesisch der Branche eine für Laien verständliche Sprache wird, die von jedem zu verstehen ist. Aber mit dem Zuhören allein war es in der Gruppe nicht getan. In dem Seminar wurden Filmbeispiele präsentiert, Rollenspiele durchgeführt und immer wieder fanden Auftritte vor der laufenden Kamera statt.
Aufstehen lautete das „Kommando“ und dann wurden der feste Stand und die professionelle „Ansprechhaltung“ geprobt, verbunden mit der Erkenntnis, dass jeder immer kommuniziert, auch mit Menschen, die man selbst gar nicht wahrnimmt.
Oh, wie schrecklich, aber wahr. Dann ist da noch das Verhältnis zu den fürchterlichen Medien, die immer nur das Haar in der Suppe suchen und gefühlt eigentlich immer ein Projekt oder die Arbeit der Unternehmen unserer Branche verreißen. Boshaftigkeit der Journalistenzunft, oder ein Fehler im Umgang mit den Damen und Herren der Presse? Letzteres war die Erkenntnis mit der Erklärung, warum es so ist, wie es ist.
Dann ein Höhepunkt des Workshops: Das Versprechen des Trainers, dass jeder mit einer besonderen Struktur seine Botschaft in etwa 30 Sekunden präsentieren kann. Die magische Zahl, die bei Hörfunk- und Fernsehstatements die optimale O-Ton-Länge darstellt. Geglaubt hat es zuerst eigentlich keiner so recht. Edmund Stoiber musste dann mit seiner Rede zum „Transrapid“ herhalten. Und es klappte. Viele der Teilnehmer zeigten dem Politikprofi und Ex-Ministerpräsidenten, wie man es richtig macht, verständlich, nachvollziehbar und unter dreißig Sekunden.
Bevor es noch den „Wort-Kampf“ der Hannelore Elsner mit einem Journalisten vor laufender Kamera gab, mussten sich die Teilnehmer selbst in einer Krisensituation beweisen. Der kontrollierte Dialog wurde geprobt mit dem Ziel, negative Schlagabtausche abzuwehren und eigene Botschaften sinnvoll zu platzieren. Da kam der eine oder andere ganz schön ins Schwitzen.
„Wir als Veranstalter und die Teilnehmer selbst waren überrascht, dass das Training gefühlt wie im Fluge verging, obwohl es unter dem Strich länger gedauert hat, als vorgesehen“, sagte VERO-Geschäftsführer Markus Schumacher. Die von dem Trainer Gerd Rapior angebotenen Medienthemen seien fast alle von den interessierten Teilnehmern abgefordert worden.
Das Fazit der Trainingsgruppe: Ein kurzweiliges und abwechslungsreiches 11/2-Tage-Seminar mit einem kompetenten Trainer, das zahlreiche neue Erkenntnis und Hinweise vermittelte. Und noch eine Erkenntnis: Der trainierte Auftritt ist vielseitig einsetzbar. Nicht nur vor Kamera und Mikrofon, sondern auch bei Kundenkontakten, Treffen mit Geschäftspartnern, Verhandlungen, Unternehmenspräsentationen, Reden, Begrüßungen, Podiumsdiskussionen oder Talk Shows – also in jeder Hinsicht.
Bild oben: Das Medientraining vor laufender Kamera | v.l. Gerd Rapior (Medientrainer MEDIA CONCEPT); Jens Thörmer (Kuno-Betonpumpenservice), Rechtsanwalt Raimo Benger (Hauptgeschäftsführer VERO), Jürgen Huntemann (Verkaufsleiter Straßenverkehr Berding-Beton); Achim Büsch (Vertriebsleiter Kuno Betonpumpen); Ralf Kingebiel und Martin Hostadt (beide Geschäftsführer bei Kuno Betonpumpen).
Bild unten: Seminarvorbereitung | v.l. Sebastian Scheel (Geschäftsführer Vereinigte Schotterwerke) Markus Schumacher (Geschäftsführer Vero), Gerd Rapior (Trainer) und Andreas Hennies (Geschäftsführer Barbara Rohstoffbetriebe)
Einzelheiten zu dem Seminar erfahren Sie, wenn Sie hier klicken >>
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von Gerd Rapior | Dez 14, 2015 | Uncategorized
Wenn Gelenkersatz – wann und wie:
Wir möchten Ihnen diese auf keinen Fall vorenthalten:
Die Ergebnisse der KN-Telefonaktion in Sachen Gelenkersatz (Endoprothetik) vom 25.11. 2015 / Redaktion: Christian Trutschel – Kieler Nachrichten
Wieder nutzten viele Leserinnen und Leser die Gelegenheit, am KN-Telefon Expertenrat aus erster Hand einzuholen rund um das Thema künstliche Gelenke. Aus ihren Gesprächen mit Gerald Dubber, Endoprothetik-Chefarzt im Lubinus Clinicum Kiel, und Dr. med. Wolfgang Hunger, niedergelassener Orthopäde in Kiel, lesen Sie hier Auszüge.
Von Christian Trutschel
Anruferin1: Vor einem Jahr wurde für mein Knie eine mediale Plastik empfohlen. Nun habe ich seit November Beschwerden, nur nachts, nehme aber keine Schmerztabletten. Mein Arzt legt mir ein künstliches Gelenk nahe. Ich habe aber Angst vor den multiresistenten Keimen im Krankenhaus und vor möglichen Unverträglichkeiten in Bezug auf die Materialien einer Prothese. Wenn ich noch warte, ist es dann schwieriger zu operieren?
Dubber: Normalerweise nicht. Eine solche Operation ist allerdings immer die letzte Maßnahme. Zuvor sollte man beobachten, bei welchen Belastungen genau Ihre Beschwerden auftreten, und sehen, ob Ihnen Krankengymnastik und der Einsatz von Medikamenten helfen.
Anruferin1: Vor den aktuellen Beschwerden und nachdem eine MRT-Aufnahme gemacht worden war, habe ich fünfmal pro Woche Tennis gespielt und bin Ski gelaufen. Der Arzt sagt, das könnte ich mit einem künstlichen Kniegelenk auch wieder tun.
Dubber: Entscheidend ist der Leidensdruck und der Wunsch der Patienten nach Lebensqualität, in Ihrem Falle also ist die Antwort auf die Frage Ja, wenn diese sportlichen Aktivitäten für Sie unverzichtbar sind.
Anruferin1: Ich kann vier Stunden gehen, dann erst fangen die Schmerzen an. Ich mache jeden Tag Krankengymnastik, etwa eine Stunde, ich kann Treppen rauf- und runtergehen. Mein Leidensdruck ist nicht groß genug, denke ich. Aber wenn: Was ist mit den Keimen und der Unverträglichkeit?
Dubber: Moderne Prothesen sind in der Regel sehr gut verträglich. Selbst Patienten, die auf der Haut auf Metalle allergisch reagieren, müssen nicht unbedingt im Körperinneren gleich reagieren. Zwei- bis dreimal die Woche kommt es in unserer Klinik vor, dass Patienten, die sich eine Prothese einsetzen lassen wollen, von einer Metall-Allergie berichten, in den meisten Fällen reagieren sie allergisch auf Nickel. Dann wird man eine Prothese so wählen, dass dieses Material vermieden wird. Was die Krankenhauskeime betrifft: Wir testen alle Patienten vorher, ob sie möglicherweise einer Risikogruppe angehören. Schon beim ersten Kontakt in der Sprechstunde muss jeder Patient eine Checkliste ausfüllen. Ergibt sich dabei, dass er einer Risikogruppe angehört, werden verschiedene Abstriche vorgenommen. Sollte der betreffende Patient tatsächlich Träger eines bestimmten Keimes sein, wird er isoliert. Hinzu kommen natürlich desinfizierende Maßnahmen.
Anruferin1: Das ist ja phantastisch und ganz beruhigend. Ich danke für das Gespräch, das war sehr schön.
Anrufer1: Ich bin 90 Jahre alt, habe zwei künstliche Hüften nach Pfannenwechsel und zwei künstliche Kniegelenke. Ich gehe seit 13 Jahren zweimal wöchentlich zum Muskelaufbautraining und bilde mir ein, dass dies die Lebensdauer der Gelenke erhöht und mir gut tut. Ist das Training in meinem Alter überhaupt sinnvoll? Oder reicht auch ein Heimtrainer?
Hunger: Krafttraining ist immer gut. Denn die Gelenke müssen muskulär stabilisiert werden. Nur ein Heimtrainer – das wäre in Ihrem Fall ein wenig einseitig. Das Training im Fitnessstudio ist umfassender.
Anrufer1: Ich habe zudem ein Trendelenburgsches Hinken.
Hunger: Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Muskulatur in Schuss halten. Bleiben Sie dabei.
Anruferin2: Ich bin 73 und habe vor zwei Jahren eine Endoprothese im linken Knie bekommen. Aus dem O-Bein ist ein X-Bein geworden, und das Knie ist instabil seitdem. Es war insgesamt sehr schmerzhaft, und ich möchte das nicht noch einmal erleben. Nun habe ich aber das Problem, dass ich manchmal Schmerzen im rechten Knie habe, zum Beispiel beim Radfahren, und dann zehn Minuten massieren muss, bevor ich weiterfahren kann. Bei einer Röntgenaufnahme in der Endoklinik Hamburg wurden mehrere freie Gelenkkörper entdeckt. Mein Knie, sagte man mir, sei so weit verschlissen, dass man ein künstliches Gelenk einsetzen müsse. Was soll ich tun?
Hunger: Patienten, die keine Schmerzen haben, soll man nicht operieren – no pain no surgery, sagen unsere angelsächsischen Kollegen. Wenn aber diese freien Gelenkkörper, die sich einklemmen können, Gelenkblockaden verursachen, muss man sie entfernen. Wie groß sind Ihre Gelenkkörper, und wo sitzen sie?
Anruferin2: Zwei sind walnussgroß. Sie sitzen vorne, ein bisschen über der Kniescheibe.
Hunger: Zu einer Prothese würde ich Ihnen, sofern Sie nicht dauerhaft unter Schmerzen leiden, auf keinen Fall raten. Aber dazu, die Gelenkkörper, zumindest die beiden großen, in einer relativ kleinen Operation zu entfernen. Ich würde zunächst einen zweiten Arzt hinzuziehen, mit ihm das Röntgenbild und den klinischen Befund in Ruhe besprechen.
Anruferin2: Was kann ich für das linke Knie tun? Ich bekomme es nicht ganz gerade, und es ist instabil. Es wurde bei Lubinus operiert, und der Arzt, der es operiert hat, sagte mir, er könne es nur erneut aufmachen. Das will ich aber nicht.
Hunger: Haben Sie aktuell Schmerzen?
Anruferin2: Eher nicht. Fünf Kilometer kann ich schon laufen. Ohne Schmerzmittel.
Hunger: Dann rate ich Ihnen, mit Ihrem Orthopäden, dem Sie am besten gleich Ihre Röntgenbilder mitbringen, über Einlagen und über eine Orthese zu sprechen und diese zu probieren. Jede Orthese gibt über die bessere Körperwahrnehmung mehr Halt.
Anrufer2: Ich wurde 2003 am rechten Knie operiert, 2012 am linken – alles wunderbar. Bis vor Kurzem. Neu ist, dass es stark schmerzt, wenn ich im Sitzen meine rechte Hand auf das rechte Knie lege, dann tut es schon bei leichtem Druck mit dem Daumen auf der Knie-Innenseite weh.
Hunger: Da würde ich eine Röntgenkontrolle und eine Ultraschalluntersuchung empfehlen, um zu sehen, wie die Prothese im Knochen sitzt und ob eine Schwellung vorliegt.
Anrufer2: Mein Masseur sagt, die Schmerzen am Knie kommen vom Rücken – kann das sein?
Hunger: Das halte ich für unwahrscheinlich. Sie schildern ja einen lokalen Druckschmerz. Wenn die Schmerzen aus dem Rücken kämen, würden sie ausstrahlen, aber nicht so punktuell am Knie auftreten wie bei Ihnen.
Anrufer2: Ich wollte nicht gerne einen neuen Eingriff, da habe ich wirklich keinen Bock drauf.
Hunger: Sie kennen doch den Spruch „Ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte“. Vielleicht ergeben Röntgen- und Ultraschallbilder, dass bei Ihnen eine lokale Reizerscheinung des Innenbandes vorliegt, die gut und ohne Eingriff zu behandeln ist.
Anrufer2: Beide Knie wurden bei Lubinus gemacht…
Hunger: Dann wenden Sie sich doch vertrauensvoll an diese Klinik, die alle Ihre Bilder und Ihre Unterlagen bereits hat.
Anrufer3: Ich möchte fragen, wie die Erfolgschancen sind, dass man mit einem künstlichen Knie besser laufen kann. Ich bin verunsichert von Bekannten, bei denen das nicht so gut gelaufen ist. Wie lange ist man außer Gefecht?
Hunger: Realistisch gesehen, drei Monate, manche brauchen etwas länger, wenn das Knie postoperativ anschwillt. Aber das hängt von einigen Faktoren ab. Darf ich erfahren, wie alt und wie schwer Sie sind?
Anrufer3: Ich bin 57 und wiege jetzt noch 120 Kilo. Zehn Kilo habe ich dadurch abgenommen, dass ich seit einigen Monaten morgens und abends ungefähr eine Stunde mit dem Hund gehe, weil mir nach einem MRT gesagt wurde, ich hätte Verschleiß und einen Knorpelschaden im Knie. Das hat mir schon zu denken gegeben.
Hunger: 57 ist jung. 120 Kilo – das spielt eine Rolle. Wenn Sie sich entscheiden, eine Gelenkersatz-OP zu machen, dann gehen Sie gut trainiert in die OP, und nehmen Sie möglichst vorher noch weiter ab. Wenn Sie einen guten Muskelstatus haben, umso besser. Besorgen Sie sich einen Heimtrainer, dieses Training ist fürs Knie sehr gut, es wird dann nur in einer Achse bewegt. Gut, aber nicht so leicht zu bewerkstelligen, ist auch Rückenschwimmen und Kraulen. Nicht: Brustschwimmen. Versuchen Sie, ein künstliches Gelenk noch etwas hinauszuzögern.
Anrufer3: Wenn die Schmerzen mehr werden – ich habe sie erst seit Sommer – und ich mich dazu entschließe: Wie lange hält so ein künstliches Gelenk?
Hunger: Pi mal Daumen 15 bis 20 Jahre.
Anruferin3: Ich bin 61 Jahre alt und habe Fragen zu einer Knie-Operation. Meine beiden Knie sind kaputt. Knorpelschaden Stufe 3 bis 4. 2012 wurden aus dem rechten Knie per Spiegelung Knorpel entfernt und der Knochen angefräst. Seitdem kann ich keine Stufen mehr gehen. Das linke Knie schlackert und schmerzt. Ich habe stark zugenommen, brauche Krücken und einen Rollator und bin durch meine Knieprobleme in die Erwerbsminderungsrente gekommen. Man hat mir nun zu künstlichen Gelenken geraten, aber ich habe Angst davor. Was meinen Sie?
Dubber: Erst wenn alle anderen Möglichkeiten der Therapie nicht mehr dazu führen, dass Sie als Patientin sagen „Ich komme ganz gut damit klar, so wie es ist“, sollte man zu einer Prothese greifen. Nach Ihrer Schilderung gehe ich davon aus, dass dies alles mit Ihnen besprochen wurde, und denke, dass man in einem gewissen zeitlichen Abstand Ihre beiden Knie mit künstlichen Gelenken versorgen sollte. Man würde vorher alle Befunde noch einmal prüfen, aber so, wie ich es heraushöre, denke ich, dass dies Ihnen helfen würde.
Anruferin3: Kann man denn beide Knie gleichzeitig machen? Also bei einer Operation?
Dubber: Theoretisch ja, manche machen das. Aber nach meiner Erfahrung ist es sehr, sehr belastend für den Patienten und das Risiko sehr viel höher.
Anruferin3: Bei mir gehen auch langsam die Handgelenke kaputt…
Dubber: Dann stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten beide Beine auf einmal entlasten. Ich würde Ihnen von einer Operation, in der beide Kniegelenke auf einmal operiert werden, abraten.
Anruferin3: Gut. Wenn ich mit einem anfinge, wie ginge es dann weiter?
Dubber: Am Tag nach der Operation dürfen Sie mit dem ganzen Gewicht belasten. Darf ich wissen, wie schwer Sie sind?
Anruferin3: Zurzeit 118,5 Kilo bei 1,74 Meter.
Dubber: Da Sie relativ groß sind, ist das keine Zahl, die mich schreckt. Mich schreckt es, wenn kleine Menschen 130 oder 140 Kilo wiegen. Bei Ihnen würde man nicht sagen, dass Sie zuerst einmal abnehmen müssen, bevor man Sie operiert.
Anruferin3: Was kommt denn nach der OP noch auf mich zu? Ich habe ein kleines Häuschen, muss zwei Eingangsstufen raufgehen, und im Haus sind auch Treppen.
Dubber: Sie bekommen am Tag der OP Schmerzkatheter, sodass Sie weniger Schmerzen haben. Sie fangen am Tag nach der OP an, bei voller Belastung das Laufen zu lernen und Übungen auf einer Bewegungsschiene durchzuführen, unterstützt von einem Krankengymnasten. Sie lernen das Treppensteigen innerhalb der ersten Woche, das ist festes Ziel der Physiotherapie schon in der Klinik, in der sogenannten chirurgischen Phase, die insgesamt etwa zehn Tage dauert. Danach folgen in der Regel zwei Wochen Rehabilitation.
Anruferin3: Das klingt ja sehr, sehr positiv. Liegt der Patient beim Einsatz des künstlichen Knies? Bei dem Eingriff vor drei Jahren ist mein Unterkörper irgendwie abgeknickt, und ich bin ins Hohlkreuz gelegt worden und hatte danach Rückenprobleme.
Dubber: Es wird im Liegen gemacht, und Sie liegen gerade. Man beugt das Knie an, nicht den Rücken. Da brauchen Sie keine Angst zu haben, dass der Rücken belastet wird.
Anruferin3: Wie lange würde so eine Prothese halten?
Dubber: Sehr gute Frage. Die modernen Prothesen sollen 15 Jahre halten. Ich kann Ihnen Daten aus dem Schweden-Register nennen. In Schweden werden alle Prothesen erfasst. Eine dort gemachte, völlig unabhängige Studie ergab, dass von 84.000 Patienten, die mit der im Hause Lubinus erfundenen und von der Firma Link in Norderstedt hergestellten Prothese SP2 versorgt worden waren, noch 94 Prozent nach 20 Jahren das erste künstliche Gelenk hatten. Die Fragen, die Sie sich stellen sollten, sind: Wie sehr sind Sie beeinträchtigt? Und wie beschwert werden Sie die nächsten fünf Jahre Ihres Lebens sein? Ob Sie warten oder nicht: Sie entscheiden. Das sogenannte Prothesenalter, in dem es gemacht werden muss, weil es danach zu spät wäre, gibt es nicht.
Anruferin3: Welche Möglichkeiten gibt es denn noch für mich? Ich mache Krankengymnastik, die Wassergymnastik kann ich seit einiger Zeit nicht mehr machen, wegen der Stufen, und ich bin von anderen abhängig, weil ich nicht in den Bus einsteigen kann.
Dubber: Unter dem Vorbehalt, dass ich Ihre Befunde nicht kenne, und unter der Bedingung, dass man alle konservativen Methoden ausgeschöpft hat, rate ich Ihnen zur Prothetik.
Anruferin3: Danke. Sie haben mir sehr, sehr geholfen.
Anruferin4: Ich komme gerade vom Orthopäden und bin unschlüssig. Wie stellt man eigentlich ohne Eingriff fest, ob das schmerzende Knie beschädigt ist oder ob es eher auf Fehlstellungen im Rücken und in den Füßen reagiert.
Hunger: Man schaut sich den Patienten zunächst einmal an. Wie kommt der Patient ins Behandlungszimmer? Wie läuft er durchs Zimmer? Man guckt sich die Statik an: Wie steht die Wirbelsäule auf dem Becken? Hat der Patient einen Beckenschiefstand? Wie ist die Beinachse? Wenn das Knie das Problem ist, so kann es geschwollen sein. Bei der Hüfte ist dies von außen schwieriger zu sehen. Wenn die Fußpflege oder das Sockenanziehen nicht mehr so leicht von der Hand gehen, ist das ein Hinweis auf Probleme im Hüftgelenk. Und man sieht sich die Füße an: Hat der Patient einen Knick- oder Senkfuß, zeigt ein Fuß oder zeigen beide Füße irgendwelche Deformationen, die weiter oben Probleme machen können?
Anrufer4: Kann man O- oder X-Beine eigentlich mit einer Operation korrigieren?
Dubber: Ja. Die sogenannte Umstellung ist eine durchaus bewährte Methode, die vor dem Einsatz einer Prothese bedacht und vorgenommen werden kann. Man muss aber genau prüfen, ob es schon zu spät für eine Umstellung ist, also ob die Arthrose schon so weit fortgeschritten ist, dass eine Umstellung dem Patienten nicht mehr helfen würde.
Hunger: Für eine Umstellung von O-Beinen muss der äußere Gelenkabschnitt okay sein, für eine Umstellung von X-Beinen der innere. Und in beiden Fällen darf die Kniescheibenrückseite, also der dortige Knorpelbelag, nicht zu sehr abgenutzt sein.
Dubber: Man durchsägt den Knochen und richtet das Bein. Es ist eine große Operation, man darf sie nicht unterschätzen.
von Gerd Rapior | Nov 30, 2015 | Aktuelles
„Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“, so lautet der Titel des neusten Buches von Joachim Meyerhoff, das er im ausverkauften Deutschen Schauspielhaus Hamburg präsentiertete. Ein Feuerwerk von Lebens- und Menschenbeschreibungen in seinem manchmal etwas ungewöhnlich aber interessant anmutenden Schreibspiel. Er nutzt die unendlich viele Worte der deutschen Sprache und setzt sie zu Sätzen zusammen, die bestimmte Lebenssituationen präzise beschreiben und Bilder in den Köpfen der Zuhörer bzw. Leser entstehen lassen. Gespickt mit sagenhaftem Witz entstehen Erzählstränge, die die Besucher zum schallenden Lachen aber auch zum Nachdenken bringen
Mehr als 90 Minuten las und gestikulierte Joachim Meyerhoff auf der Bühne. Eine Zeit, die wie im Fluge verging. Ein gelungener Abend in toller Atmosphäre.
Text und Fotos: Gerd Rapior
Nach der Lesung: „Autogrammstunde“
von Gerd Rapior | Nov 8, 2015 | Aktuelles, Experten
Die Spitzensportlerin Kirsten Bruhn ist neue Partnerin von Gerd Rapior und seinem Team von MEDIA CONCEPT. Sie gehört zu den besten Schwimmerinnen der Welt, holte 11 Paralympic-Medaillen, darunter 3x Gold. Sie ist 6fache Weltmeisterin, 8fache Europameistern und hat zahlreiche Weltrekorde eingestellt. Sie ist jetzt als Botschafterin für den Behindertensport unterwegs.
Kirsten Bruhn und Gerd Rapior wollen medien- und öffentlichkeitwirksame Events für Unternehmen, Institutionen, Verbände und die öffentliche Hand entwickeln, bei denen der Behindertensport ein Rolle spielen kann, aber nicht muss.
Wir hören immer wieder, dass viele Unternehmen keine rechte Lust mehr verspüren, ihren Kunden zu Weihnachten die üblichen Präsente zukommen zu lassen. Alle Jahre wieder, Geschenkkörbe, Weine, die dann manchem nicht einmal schmecken, Schreibmappen oder Kalender. Die Palette ist groß und die Empfänger wissen schon nicht mehr wohin damit, zumal diese Art der Aufmerksamkeiten von allen Seiten wie eine Flut auf die Empfänger einströmen. Bei teuren Präsenten muss man dann auch noch beachten, dass diese nicht als unlauter angesehen werden.
In diesem Zusammenhang haben wir eine neue Idee entwickelt. Mit einem Teil des Budgets für Weihnachtspräsente, kann man genauso etwas richtig Gutes tun. Beispielsweise einen talentierten Nachwuchssportler unterstützen, der dann mit Kirsten Bruhn und sogar mit der Deutschen Nationalmannschaft einen Tag in Berlin trainieren darf. Man motiviert ein Nachwuchstalent und kann sogar auf der eigenen Homepage darüber berichten. Der finanzielle Aufwand ist weit geringer, als man vermuten mag. Die Außenwirkung dürfte dagegen weit größer sein, als vergleichbare Engagements.
von Gerd Rapior | Okt 27, 2015 | Aktuelles
Der Besuch der Villa Franz von Stucks (erbaut 1897 /1898) ist ein weiterer aus unserer Sicht wirklich guter Tipp, wenn man sich in München aufhält, sich für Kunst interessiert oder interessierten Kunden und Geschäftsfreunden etwas Außergewöhnliches bieten möchte.
Von einem typischen Jugendstilbau ist die Villa weit entfernt. Hier bestechen die geraden Linien und Quarder.
Die Villa Stuck gilt national wie international als ein renommierter Ort der Begegnung mit der Kunst des 19.-21. Jahrhunderts. Die bedeutende Sammlung von Werken Franz von Stucks (1863-1928), eine Ausstellung zur Kunst um 1900, zeitgenössische Kunst und Wechselausstellungen machen das Ambiente zu einem Ort des Kunsterlebens, so bewerten es Kunstexperten.
Bemerkenswert sind die luxuriösen Rauminszenierungen und das sehr repräsentative Künstleratelier. Auf der Pariser Weltausstellung 1900 wurden die Möbel, die der Künstler für seine Villa entworfen hatte, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Auf der Rückseite der Villa befindet sich ein Künstlergarten, der pompejanische Vorbilder mit Kunstwerken des 19. Jahrhunderts verbindet. Und dem Katalog ist zu nehmen, dass die „Betreiber“ des Hauses Stuck die Künstlervilla als Gesamtkunstwerk sehen, in dem sich Leben, Architektur, Kunst, Musik und Theater treffen. Es soll dem fruchtbaren Dialog dienen und gleichermaßen Quelle der Inspiration und des künstlerischen Austausches sowie dem Wissensspeicher sein, heißt es weiter. Das Haus steht allen interessierten Besuchern offen, die Räumlichkeiten können auch für private Anlässe gemietet werden.
Zurzeit ist dort die Sonderausstellung „Geh und Spiel mit dem Riesen! Kindheit, Emanzipation und Kritik“ zu sehen. Eine Ausstellung die zeigt, wie Künstler Kinder sehen.
Text und Fotos: Gerd Rapior
Zurzeit ist dort die Sonderausstellung „Geh und Spiel mit dem Riesen! Kindheit, Emanzipation und Kritik“ zu sehen. Eine Ausstellung die zeigt, wie Künstler Kinder sehen.