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Lubinus Clinicum Notfallmediziner Torsten Morschheuser Kardiologe Gerd Rapior Pressestelle

Mittwochmorgen, 8 Uhr. Dr. Torsten Morschheuser erreicht des DRK Stützpunkt,  der direkt an der Außenmole des Olympiahafens eingerichtet wurde. Ein großes Behandlungsfahrzeug mit ausfahrbaren Seitenteilen bildet dort als medizinisches Notfallzentrum den Mittelpunkt. Zelte dienen den Rettungsmannschaften als Rückzugsräume, in den Wohnwagen befindet sich die Einsatzleitstelle. Der Internist ist es schon zum zweiten Mal in dieser Woche im Einsatz, ein weiteres Mal wird er am kommenden Wochenende in Schilksee sein. Im Stützpunkt herrscht wachsende Betriebsamkeit, die rund 10 großen

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und leistungsstarken Schlauchboote werden startklar gemacht. Zuvor wurden die Teams eingeteilt, wer bleibt an Land, wer fährt raus zu den Regattafeldern. Pro Regattafeld sind drei Boote der Wasserwacht im Einsatz, der Notarzt wartet in der Regel an Land. Mehr als 120 Ehrenamtler  kommen jährlich an der Förde, um die Wettfahrten zu sichern und bei Bedarf Hilfe zu leisten. „Ich finde es enorm, dass sich die Leute aus den unterschiedlichsten Berufen Urlaub nehmen, um hier vor Ort sozusagen auf eigene Kosten zu helfen“, sagt der Notfallmediziner. Viele trifft man hier Jahr für Jahr wieder. Er ist zum 18. Mal mit von der Partie. Ein Grund für sein Engagement  ist das kameradschaftliche Verhältnis. Man kennt sich, man schätzt sich und man duzt sich. Es sei wie beim Mannschaftssport.

Lubinus Clinicum Notfallmediziner Torsten Morschheuser Kardiologe Gerd Rapior Pressestelle„Man weiß nie, was an einem Tag passiert, manchmal sitzt man rum und dann ist auf einmal Großeinsatz, wie vor zwei Tagen“, erzählt Dr. Morschheuser. Alles sei eigentlich ruhig gewesen. Auf der Regattabahn Delta kämpften 20 Finn-Dinghys  um die besten Plätze, bis plötzlich eine Unwetterwarnung kam. Sturm mit 30 Knoten Windgeschwindigkeit und Gewitter, die relativ kleinen Boote Lubinus Clinicum Notfallmediziner Torsten Morschheuser Kardiologe Gerd Rapior Pressestellehätten auf der Außenbahn große Probleme bekommen, einige hätten möglichweise kentern können.  „Mit zehn Booten sind wir sofort aufgebrochen, mit maximal 70 km/h ging es Richtung Außenbahn“, berichtet der langjährige Notarzt. Unter dem Strich war es dann eine gute Übung, weil das Unwetter dann doch nicht kam. Dr. Torsten Morschheuser wird in den

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Behandlungswagen gerufen, eine australische Touristin hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen, der hier im Stützpunkt behandelt wurde. Es ginge ihr schon besser, berichtet sie, die Schmerzen lassen langsam nach und ohne die Hilfe des Notarztes hätte sie ihrem Besuch in Kiel abbrechen müssen. Sie bekommt einen neuen Verband, Medikamente und Kühlelemente und macht sich mit ihren geliehenen Gehhilfen wieder auf dem Weg. In zwei Tagen soll sie noch einmal zur Kontrolle vorbeischauen, dann dürfte alles soweit überstanden sein. Solche Behandlungen sind relativ unspektakulär. Ganz anders, als die Mastspitze eines Traditionsseglers herunterkrachte und fünf Bordmitglieder verletzte. „Da hatten wir eine Menge zu tun“, berichtet kopfnickend der Mediziner. Alle mussten mit Spezialtragen auf See geborgen und dann mit Rettungswagen in unterschiedliche Kliniken gebracht werden.

Dass sich Segler verletzen, kommt häufig vor. Das meiste seien Stürze, Brüche, Prellungen und Quetschungen, beispielsweise beim Umgang mit den Tauen. Auch offene Gelenkbrüche müssten immer wieder versorgt werden. Besonders Kopfverletzungen seien nicht selten. Sie entstünden meist durch Unachtsamkeiten. So werden viele Segler vom Baum am Kopf getroffen, wenn sie eine Halse fahren und nicht rechtzeitig den Kopf

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einziehen. Kaum berichtet er darüber, gibt es einen Notruf mit Hinweis auf eine Kopfverletzung. Das Notarztteam macht sich mit dem Notarztboot auf den Weg zu dem Verletzten. Hier ist die Hilfe von Torsten Morschheuser dieses Mal nicht mehr notwendig. Der Seenotrettungskreuzer Berlin befindet in der Nähe, hat den Segelsportler geborgen und ist bereits auf dem Weg zum Rettungswagen, der am Steg wartet,  um den Patienten in die Klinik zu bringen.„Natürlich sind wir nicht enttäuscht, dass wir dieses Mal nicht gebraucht wurden“, sagt Morschheuser. Viel wichtiger sei es, dass Hilfe geleistet wurde und die könne manchmal lebensrettend sein. Auf der Rückfahrt erzählt er von einem Herzinfarkt-Patienten, den man

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so schnell notärztlich versorgen konnte, dass er wieder genesen sei. Gerade an Land wird seine Hilfe wieder gebraucht. Ein offenbar betrunkener Tourist ist von einer Parkbank gefallen und hat sich den Kopf verletzt. Nach der Erstversorgung im Notfallzentrum wird er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

„Der heutige Tag wird ein wenig ruhiger bleiben“, resümiert der Mediziner. Die Regatten sollen alle gegen 16:00 Uhr beendet sein. Dann sei auch der Seeeinsatz beendet. Das ist eine Ausnahme, denn nicht selten geht der Dienst im Notfallstützpunkt bis 22:00 Uhr. Natürlich bleibe der Stützpunkt auch heute Nachmittag an der Außenmole geöffnet, denn auch an Land passiere, wie man sehe, genug.
Klar ist, um 18:00 Uhr wird er heute Schluss machen. Noch einmal sieht er seine Crew am Wochenende, wenn er wieder Dienst hat, dann ist ein Jahr Pause bis zur nächsten Kieler Woche.
Eine Reportage von Gerd Rapior (Text) und Verena Cassini (Fotos).